digitale Kamera

digitale Kamera
digitale Kamera
 
(Digitalkamera), der in der digitalen Fotografie verwendete Kameratyp, bei dem das eintretende Licht nicht auf einen Film fällt, sondern auf einen CCD-Sensor (CCD). Der Belichtung des Films (analoger Vorgang) entspricht hier die Umwandlung des Lichts in elektrische Impulse (digitaler Vorgang).
 
Die Abbildungsqualität von mit Digitalkameras aufgenommenen Bildern nahm in den letzten Jahren sprunghaft zu und erreicht inzwischen annähernd die Qualität von herkömmlichen Papierbildern. Gleichzeitig fielen die Preise für Digitalkameras so stark, dass sie zunächst für professionelle Anwender, schließlich für die Hobbyfotografen erschwinglich wurden und seit dem Ende der 1990er-Jahre eine ernst zu nehmende Konkurrenz für die konventionellen Kameras bilden. Bereits im Jahr 2000 wurden mehr digitale als analoge Kameras verkauft.
 
Eine digitale Kamera ähnelt im Aufbau einer herkömmlichen Analogkamera. Durch ein Objektiv wird das Abbild des Motivs auf einen CCD-Sensor (CCD) projiziert, der aus vielen dicht nebeneinander liegenden CCD-Elementen besteht. In diesen werden Lichtintensitäten in Spannungswerte umgewandelt, und zwar liefert jedes CCD-Element die Lichtinformationen für einen Bildpunkt. Da die Anzahl der Bildpunkte die Auflösung (ein entscheidender Faktor für die Abbildungsqualität) bestimmt, versuchen die Hersteller immer größere Bildpunktzahlen zu erzielen. Derzeit enthält die lichtempfindliche Fläche der teureren Modelle etwa 4-5 Mio. CCD-Sensoren. Um farbige Bilder erzeugen zu können, werden die CCD-Elemente mit farbigen Mikrofiltern versehen, die je eine der Grundfarben Rot, Grün und Blau durchlassen. Aus diesen Farbanteilen setzen sich nach dem RGB-Farbmodell die Farben von Bildpunkten zusammen. Die Farbfilter sind in einem Raster so über den CCD-Elementen angeordnet, dass jedes Element nur jeweils eine Farbkomponente aufnimmt. Die beiden anderen Farben eines Bildpunkts müssen aus den Werten der benachbarten Elemente errechnet werden (durch Interpolation). Dabei werden bis zu 100 benachbarte CCD-Elemente einbezogen.
 
Diese Impulse werden dann (hersteller- und geräteabhängig) auf eingebauten Minifestplatten oder auswechselbaren Einsteckkarten, z. B. PCMCIA-, CompactFlash-Karte, SmartMedia, oder ein MemoryStick gespeichert. Dabei werden die Daten automatisch in ein Bildstandardformat gebracht (z. B. TIF).
 
Derzeit bedeutet die Kapazität dieser Speicher noch eine spürbare Einschränkung. Je höher die Auflösung gewählt ist, desto mehr Speicherplatz verschlingt ein einzelnes Bild. Bei höchster Auflösung nimmt eine Speicherkarte bisher kaum ein Dutzend Bilder auf. Die Übertragung der Bilddateien aus dem Speichermedium einer digitalen Kamera an einen PC erfolgt über serielle (z. B. USB oder FireWire) oder parallele Schnittstellen.
 
Ein für den Fotografierenden besonders komfortabler Bestandteil einer Digitalkamera ist ein eingebauter LCD-Bildschirm, auf dem die aufgenommenen Bilder und anvisierten Ziele angezeigt werden können. Der Fotografierende kann damit sofort die Qualität eines Bilds einschätzen und nach Bedarf ein schon aufgenommenes Bild löschen oder von neuem fotografieren. Insbesondere ist der LCD-Bildschirm zum Anvisieren eines Motivs sehr nützlich, da er eine sehr gute Vorschau des Bilds zeigt, wie es nach dem Drücken des Auslösers aufgenommen werden würde. Bei konventionellen Kleinbildkameras stimmt der im Sucher erscheinende Bildausschnitt z. B. nicht so gut mit dem vom Objektiv erfassten Ausschnitt überein.
 
 TIPP:
 
Etliche digitale Kameras verbrauchen relativ viel Strom, sodass die Batterien oft nicht lange halten. Dies ist besonders dann der Fall, wenn sie keinen optischen Sucher verwenden, sondern einen kleinen LCD-Bildschirm für die Vorschau auf das Bild. Es empfiehlt sich daher meist, Reservebatterien mitzunehmen.

Universal-Lexikon. 2012.

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